Im Klimabericht beschreibt der Regierungsrat die Wichtigkeit des Veloverkehrs in der Stadt Luzern und in der Agglomeration. Gerade dort ist das Velo als Verkehrsmittel bestens geeignet, da häufig kurze Strecken zurückgelegt werden. Ebenso dient das Velo als wichtiger Zubringer für den öffentlichen Verkehr (öV), insbesondere am Bahnhof Luzern. Mit verschiedenen Massnahmen, hauptsächlich der Massnahme KS-M3.2: «Ausbau Infrastruktur für emissionsarme Verkehrsmittel (Ausbau und Aufwertung öV und Fuss-/Veloverkehr, durchgängiges und attraktives Fuss- und Velonetz)» will der Regierungsrat den Veloverkehr fördern.

Es ist unbestritten, dass die Veloinfrastruktur in der Stadt Luzern und der Agglomeration diverse gefährliche Schwachstellen aufweist und dabei überwiegend Kantonsstrassen betroffen sind. Häufig hört der Veloweg genau dort auf, wo es gefährlich wird. Leider ist auch immer wieder von Eltern zu hören, die ihren Kindern verbieten, mit dem Velo in der Stadt Luzern unterwegs zu sein, beispielsweise von den Wohnquartieren des rechten Seeufers an die Kantonsschule Alpenquai zu fahren. Dies nicht ganz unbegründet, sind doch der Schweizerhofquai und der Bahnhofplatz Unfallschwerpunkte. Gerade bei den jugendlichen Velofahrenden vergibt man viel Potential für die Erhöhung des Veloanteils. Wer als Kind und Jugendlicher bereits Velo fährt, bleibt dem Verkehrsmittel häufig treu.

Vor diesem Hintergrund stellen sich folgende Fragen:

  1. Wie gedenkt der Regierungsrat, ein zusammenhängendes Velowegnetz in der Agglomeration zu realisieren?
  2. Wo sieht der Regierungsrat Potential für den Ausbau eines sicheren und attraktiven Velowegnetzes in der Agglomeration? Welche bestehenden Lücken will er prioritär und mit welchem Zeithorizont angehen?
  3. Welchen Beitrag kann der Kanton dazu leisten? Wo setzt er auf die Zusammenarbeit mit den Gemeinden?
  4. Wie beurteilt der Kanton die Tatsache, dass Elektrovelos schneller unterwegs sind als Velofahrer*innen mit Muskelkraft? Wie kann gewährleistet werden, dass das Überholen für beide sicher, unproblematisch und unfallfrei erfolgen kann? Welche Breite muss ein Veloweg dafür aufweisen?
  5. Versteht der Regierungsrat unter dem Ausbau der Veloinfrastruktur auch die Realisierung von Infrastruktur wie Ladestationen für E-Bikes, gedeckte Abstellplätze, Signalisationen, öffentliche Pumpen usw.?
  6. Wie beurteilt der Regierungsrat die Tatsache, dass Eltern ihre Kinder nicht mit dem Velo zur Kantonsschule Alpenquai fahren lassen, weil dies zu gefährlich sei?
  7. Wie gedenkt der Regierungsrat, den Schweizerhofquai und den Bahnhofplatz für die Velofahrenden sicherer und attraktiver zu machen?
  8. Welche Verbesserungsmöglichkeiten sieht er bei der Alpenstrasse, der Bundesstrasse und der Haldenstrasse?
  9. Die Veloparkplätze beim Regierungsgebäude an der Bahnhofstrasse sind sehr stark belegt bis überbelegt. Kann sich der Regierungsrat vorstellen, zwei Autoparkplätze hinter dem Regierungsgebäude als Veloparkplätze umzuwidmen und so weitere Abstellplätze bereitzustellen?
  10. Die Veloverbindung NeustadtKleinstadt über die Verlängerung Winkelriedstrasse ist eine beliebte und wichtige Verbindung der Neustadt- und Kleinstadt beziehungsweise Richtung Littau-Emmen. Der Durchgang beim Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum am Hirschengraben ist jedoch verunmöglicht (Fahrverbot) oder erschwert und in Konflikt mit Fussgänger*innen (schmale Wege). Ebenso hat die heutige Parkgestaltung (Wiese/Gebüsch) Verbesserungspotential. Kann sich der Regierungsrat eine Umgestaltung des Parks hinter dem Schulhaus im Sinne einer attraktiveren Gestaltung für den Aufenthalt, kombiniert mit einer besseren Veloverbindung, vorstellen?