Privatunterkünfte für Ukraine-Geflüchtete: Kanton Luzern soll Zug zum Vorbild nehmen
Mehrere hundert Plätze für die Unterbringung von aus der Ukraine geflüchteten Menschen fehlen, Kanton und Gemeinden sind überfordert. Der Kanton soll deshalb die vorhandenen Ressourcen in der Zivilgesellschaft als Unterstützung miteinbeziehen. Dazu schlagen Kantonsratsmitglieder von GLP, SP und GRÜNEN vor, Leistungsaufträge an spezialisierte Organisationen zu vergeben. Das Vorbild ist der Kanton Zug.
Aktuell fehlen dem Kanton mehrere hundert Plätze für die Unterbringung von aus der Ukraine geflüchteten Personen. Auch die Gemeinden können die benötigten Unterbringungsmöglichkeiten nicht bereitstellen. Auf den Herbst/Winter rechnen die Behörden mit einem weiteren Anstieg von Flüchtenden aus der Ukraine.
Der Kanton Zug hat ein Unterbringungskonzept entwickelt und die Caritas mit der Umsetzung beauftragt. Dazu gehört unter anderem die Akquise von Gastfamilien, den Aufbau eines Pools und die Platzierung von Geflüchteten. «Auch der Kanton Luzern soll nicht alles selbst machen, sondern kompetente Unterstützung in Anspruch nehmen, um zeitnah genügend Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen», sagt Kantonsrat Urban Frye (GRÜNE). Er hat zusammen mit den Kantonsrätinnen Riccarda Schaller (GLP) und Pia Engler (SP) einen dringlichen Vorstoss eingereicht.
«Ich finde es nicht in Ordnung, Flüchtlinge in Zivilschutzanlagen unterzubringen. Es gibt viele Haushalte und Organisationen im Kanton Luzern, die geflüchteten Meschen Wohnraum bieten möchten – nutzen wir all diese Möglichkeiten», sagt Riccarda Schaller. Der Kanton Zug hat mit diesem Vorgehen sehr gute Erfahrungen gemacht und die meisten Privatpersonen haben nach den zu Beginn vereinbarten drei Monaten die Unterbringung fort-gesetzt. «Die Herausforderung ist gross. Es ist deshalb sinnvoll, wenn der Kanton in der aktuellen Situation seine Strukturen entlastet und mit Organisationen, die eine ausgewiesene Expertise in der Organisation und Begleitung von Gastfamilien haben, zusammenarbeitet.», sagt Pia Engler.
Postulat Einbezug der Zivilgesellschft bei der Unterbringung (PDF)