Für eine lebendige Demokratie braucht Luzern einen starken Medienplatz
Der Kanton Luzern muss aktiv werden, um seinen Medienplatz für die Zukunft zu stärken. Abnehmende Vielfalt, schwindende Einnahmen und die digitale Transformation sind Heraus-forderungen, die unser Kanton mittelfristig mit indirekter Medienförderung angehen soll. Wichtig ist zudem die kurzfristige Unterstützung für die Aus- und Weiterbildung lokaler Medienschaffender und die Stärkung des Medienausbildungszentrums MAZ. Kantonsratsmitglieder der SP, der Mitte und der GRÜNEN/Jungen Grünen haben dafür gemeinsame Vorstösse eingereicht.
Nach dem Scheitern des Medienpakets in der nationalen Abstimmung vom Februar 2022 stellt sich für den Kanton erst recht die Frage: Wie kann der starke und unabhängige Medienplatz für eine lebendige Demokratie in Luzern auch in Zukunft erhalten werden? Zuerst einmal braucht es eine Auslegeordnung über Massnahmen für eine kantonale, indirekte Medienförderung.
Daniel Piazza, Vize-Fraktionspräsident Die Mitte, verlangt dafür mit M 962 einen Planungsbericht: “Die Vielfalt und eine hohe Qualität der regionalen Berichterstattung in Luzern und letztlich in der ganzen Zentralschweiz liegt uns am Herzen – beides wollen wir stärken.“
Bereits innert kurzer Frist soll der Kanton Luzern die Aus- und Weiterbildung der Medienschaffenden stärken. Mit dem renommierten Medienausbildungszentrum MAZ verfügt Luzern über eine ausgezeichnete Ausgangslage.
“Doch die schwindende Medienvielfalt stellt das MAZ als führendes Kompetenz- und Ausbildungszentrum vor zunehmende Herausforderungen. Deshalb ist eine Debatte über die Unterstützungsmöglichkeiten des Kantons Luzern dringend angezeigt”, so SP-Vize-Fraktionspräsidentin Anja Meier. Sie hat dazu die Anfrage 916 eingereicht.
“Aus- und Weiterbildungen sind zentral, damit Luzerner Medienschaffende sich das Handwerk für die multimediale und digitale Berichterstattung aneignen können. Das kommt der Bevölkerung zugute”, so Rahel Estermann, Co-Fraktionschefin der GRÜNEN/Jungen Grünen. Ihr Vorstoss P 974 fordert deshalb, dass sich der Kanton an den Aus- und Weiterbildungskosten von Luzerner Medienschaffenden beteiligt.
Ohne Journalismus keine Politik und keine Demokratie. Es kann uns im Kanton Luzern nicht egal sein, wenn journalistische Vielfalt und Qualität langfristig leiden. Mit den gemeinsamen Vorstössen präsentieren die drei Kantonsratsmitglieder aus drei verschiedenen Fraktionen breit getragene Lösungen für eine längerfristige Stärkung der Luzerner Medien, welche gleichzeitig deren redaktionelle Unabhängigkeit wahren.
Die drei Vorstösse zum Medienplatz
- M 962 – Motion Piazza Daniel und Mit. über einen Planungsbericht zur kantonalen indirekten Medienförderung
- A 916 – Anfrage Meier Anja und Mit. über die Rolle des Kantons in Anbetracht der Herausforderungen des Medienausbildungszentrums MAZ
- P 974 – Postulat Estermann Rahel und Mit. über die Unterstützung der Aus- und Weiterbildung von lokalen Medienschaffenden