Rahel Estermann
Bereits 2012 haben die GRÜNEN festgehalten, dass es künftig Solaranlagen in den Alpen für den Winterstrom braucht.
Rahel Estermann, Co-Fraktionsleitung GRÜNE Luzern

Die Aussagen von SVP-Präsidentin Angela Lüthold, der Bevölkerung würden die Kosten der Energiewende verschwiegen, sind absurd. Eher verschweigt die SVP konsequent die teuerste Variante: nämlich die Energiewende jetzt nicht voranzutreiben, die Klimaerhitzung zu befeuern, AKW zu bauen und fossile Energie bei Putin & Co einzukaufen.

Erfreulich, dass die Mitte an der Energiestrategie 2050 festhält. Fraktionschef Adrian Nussbaum blendet aber aus, dass die Mitte mitgeholfen hat, dass Luzern und die Schweiz die Energiewende in den letzten Jahren verschlafen haben.

Den in der Strategie vorgesehenen Ausbau der erneuerbaren Energien haben die bürgerlichen Parteien nur zögerlich unterstützt. Putins Einmarsch in die Ukraine war ein Weckruf. Nun will aber die Mitte den Ausbau der Erneuerbaren in jedem Fall über die Interessen der Umwelt stellen.

Damit verdrängt die Mitte, dass unser fragiles Ökosystem inklusive Lebensmittelproduktion auf eine starke Biodiversität und Natur angewiesen ist. Und die gibt es nur, wenn Lebensräume in Mooren und Biotopen oder am Restwasser unterhalb von Wasserkraftwerken erhalten bleiben. Hoffentlich erkennt die bürgerliche Politik nicht zu spät, dass wir Menschen Strom und Geld nicht essen können.

Wir GRÜNE stehen seit Jahrzehnten für einen klugen und überlegten Ausbau der erneuerbaren Energien ein. Bereits 2012 haben die GRÜNEN festgehalten, dass es künftig Solaranlagen in den Alpen für den Winterstrom braucht. Wir Grüne gehen Kompromisse ein und sind bereit, Bewilligungsverfahren zu bündeln und Projekte zu unterstützen, die für die Umwelt nicht nur positiv sind, aber äussert viel Energie produzieren.

So stehen die Grünen hinter den 15 Ausbauprojekten des nationalen runden Tisches Wasserkraft – dazu gehören die Projekte am Grimsel und am Triftgletscher. Kurzfristig hilft aber nur eines gegen die Energiekrise: mehr Energieeffizienz und Sparen. Wir sind bisher viel zu verschwenderisch mit Energie umgegangen.

Rahel Estermann und Korintha Bärtsch, Luzern, Co-Fraktionspräsidium Grüne/Junge Grüne Kanton Luzern. (Quelle Luzerner Zeitung)