Spital Sursee: Gebäude umnutzen statt abreissen
Das Spital Sursee erhält einen Neubau an frischem Standort – die Planung läuft. Für das bestehende Spitalgebäude regt Kantonsrat Fabrizio Misticoni an, eine klimaverträgliche Umnutzung als Alternative zum Abriss zu prüfen. In Basel und Zug wurden entsprechende Spitalumnutzungen bereits erfolgreich umgesetzt.
Der GRÜNE Kantonsrat Fabrizio Misticoni ist überzeugt, dass eine Umnutzung prüfenswert ist: „In Gebäuden steckt sehr viel graue Energie. Mit der einem Abriss geht diese Energie verloren. Gebäudesanierungen sind oft sinnvoller als neu zu bauen. Über die gesamte Nutzungsdauer hinweg ist mit Berücksichtigung der grauen Energie die Sanierungen aus Klimasicht oft einem Neubau vorzuziehen.“
Zudem besteht eine grosse Nachfrage nach nutzbaren und zahlbaren Räumen in der Region Sempachersee. Gemäss Lustat ist die Leerwohnungsziffer mit 0.38 Prozent in der Region rund um Sursee die Niedrigste im gesamten Kanton[1]. Dank der Zwischennutzung der Spitalliegenschaft und einer späteren Umnutzung könnten so zeitnah dringlich nachgefragte Wohnungen, Gewerberäume, Gemeinschafts- oder Kulturräume entstehen.
Eine mögliche Umnutzung eines Spitalgebäudes ist in der Schweiz kein Novum. Es gibt in der Schweiz diverse Beispiel für gelungene Umnutzungen von grossen Immobilien, so zum Beispiel das Felix-Platter-Spital in Basel. Das Gebäude aus dem Jahr 1967 ist heute ein Wohngebäude mit 135 Wohnungen und Gewerberäumen.
Auch der Blick in den Kanton Zug zeigt mögliche Umnutzungen im Zuge eines Spitalneubaus auf. 2008 bezog man den Neubau in Baar. Danach haben Verwaltung, Firmen und Vereine das alte Gebäude zwischengenutzt. Unterdessen gibt es konkretere Pläne für das Gebäude am Zugersee bei denen gewisse Baukörper des ehemaligen Spitals weitergenutzt und in die gesamte Überbauung integriert werden.
Für Kantonsrat Fabrizio Misticoni ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Thema anzugehen: „Die Planung für den Spitalneubau Sursee hat dieses Jahr begonnen, es ist wichtig, prüft die Regierung frühzeitig alle Optionen und denkt in diesem Zusammenhang auch über eine nachhaltige Zukunft für das bestehende Gebäude nach.“
[1] https://www.lustat.ch/analysen/bauwesen-wohnungswesen/leerwohnungen-2023