Die Regierung wird beauftragt, ein Anreizsystem zu schaffen, damit bei Neubauten und Sanierungen von Altbauten vermehrt ökologisch nachhaltige Baumaterialien verwendet werden. Ein Anreizsystem könnte beispielsweise sein, dass bei einer Zertifizierung des Bauprojektes durch das «Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz» ein Ausnützungszuschlag gewährt würde.

Folgende Ziele sollen dabei erreicht werden:

Keine graue Energie
Der Bau wird so geplant, dass er möglichst wenig graue Energie benötigt Baumaterialien aus der Region und wenig Beton. Beton ist weltweit für 8 Prozent der CO2-Produktion verantwortlich. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, mit wenig Eisenbeton zu bauen.

Minimaler Energieverbrauch während des Betriebs
Das Haus soll so geplant und gebaut werden, dass während des Betriebs möglichst wenig Energie zugeführt werden muss. Dabei ist nicht nur die Heizenergie im Winter zu beachten, sondern auch der Hitzeschutz im Sommer. Seit einigen Jahren gibt es Gebäude, die im Sommer mehr Energie für die Kühlung benötigen als im Winter für die Heizung.

Wiederverwertbare Materialien
Die Materialien, die für den Bau gebraucht werden, sind wiederverwertbar und können bei Nichtgebrauch dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden. Wenn zwei unterschiedliche Baumaterialien, z. B. Metall und Dämmmaterial dauerhaft miteinander verbunden (verklebt) werden, so muss bei einer Sanierung das ganze «Sandwich» ersetzt werden. Auch dann, wenn eines der beiden Materialien noch intakt ist. Deshalb ist es wichtig, eine Bauart zu wählen, bei der die verschiedenen Materialien einzeln eingebaut beziehungsweise ersetzt werden können. Damit fällt weniger und auch sortenreiner Abfall an.

CO2 ist in Naturmaterialien gebunden
Organisch gewachsene Baumaterialien wie Holz, Stroh, Hanf usw. binden während des Wachstums CO2. Durch die Verwendung dieser Naturmaterialien in einem Bau wird gleichzeitig CO2 eingelagert. Dieses wird erst freigesetzt, wenn das Baumaterial am Ende des Lebenszyklus verbrannt oder kompostiert wird.

Im Klimabericht des Kantons erwähnt die Regierung auf Seite 101 selbst, dass eine «finanzielle Förderung von treibhausgasarmen Baumaterialien verbunden mit Label, z. B. Holzbauten, Recyclingbeton usw.» sinnvoll ist.