Der Regierungsrat wird angehalten, eine Kantonsinitiative einzureichen, welche die Umwidmung der finanziellen Mittel zur Absatzförderung für Fleisch in klima- und umweltverträgliche Landwirtschaftsprodukte fordert.

Begründung:
Die Landwirtschaft, insbesondere die Fleischproduktion, verursacht nicht vernachlässigbare Treibhausgasemissionen und beeinträchtigt die einheimischen Ökosysteme durch ihre hohen Phosphor- und Stickstoffeinträge massiv. Die Probleme sind im Agrarkanton Luzern insbesondere rund um den Sempacher- und den Baldeggersee bestens bekannt. Während der Kanton Luzern und die betroffenen Gemeinden in den letzten Jahren Millionen von Steuergeldern in die Phosphor- und Ammoniakprojekte sowie die Seesanierungen gesteckt haben, fördert der Bund notabene den einheimischen Fleischabsatz mit Werbemassnahmen von über 5 Millionen Franken pro Jahr.

Immer wieder betonen Vertreter*innen der Landwirtschaft, dass die Konsument*innen mit ihrer Nachfrage entscheiden, was produziert wird. Mit der staatlichen Fleischwerbung wird jedoch eine Nachfrage angekurbelt, die klima- und umweltschädlich ist. Das ist nicht mit der Luzerner Klimapolitik vereinbar. Auch hat sich der Luzerner Regierungsrat mehrmals dazu geäussert, dass der Abbau von Tierplätzen im Kanton Luzern mittel- bis langfristig aus klimaund umweltpolitischen Gründen unumgänglich sei. Diese anspruchsvolle Transformation bedinge jedoch, dass sie von der Bevölkerung mitgetragen wird und sich die Produktion und somit die Emissionen nicht nur ins Ausland verlagern. Es ist deshalb folgerichtig, dass mit den staatlich eingesetzten Marketingmitteln noch verstärkter klima- und umweltverträgliche Produkte anstatt Fleisch beworben werden.