Der Regierungsrat wird aufgefordert, Anreize im Luzerner Planungs- und Baugesetz zu schaffen, damit eher Sanierungen vorgenommen werden anstatt Abrisse und daraus folgende Neubauten.

Begründung:
Neubauten sind zurzeit mit einem Treibhausgas-Fussabdruck in der Grössenordnung von umgerechnet 10 kg CO2 pro m2 Energiebezugsfläche und Jahr verbunden. Bei heutigen und absehbaren Rahmenbedingungen (baugesetzliche Vorgaben, bautechnologische und bauökonomische Rahmenbedingungen usw.) lässt sich bei Bauprojekten bei maximaler Optimierung (Baukonzepte bzw. Bauweisen, Materialisierung, Anbieter- und Produktwahl) ein gewisser Anteil einsparen. Es bleibt aber ein sehr grosser Fussabdruck bestehen. Bei Vernachlässigung anderer Zielsetzungen (Wirtschaftlichkeit, Wohnkomfort usw.) sind Sanierungen mit starker Reduktion des Wärmebedarfs und Umstellung auf Wärmepumpe oder Fernwärme schon heute treibhausgaseffizienter, was sich bei abnehmendem Stromemissionsfaktor verstärkt.1 Das Potenzial, um graue Energie in der Bauwirtschaft zu reduzieren respektive Ressourcen und CO2 einzusparen, ist heute schon gross. Bei einem Abriss geht die graue Energie verloren, die in die Herstellung der Baustoffe wie Beton, Stahl und Steine fliesst.

In Kombination mit der Förderung von Sanierungen führen Massnahmen wie das Ersetzen von Öl- und Gasheizungen oder der Ausbau von Fernwärmenetzen auch unter Einbezug der zu investierenden grauen Emissionen nach nur wenigen Jahren zu einer Klimaschutzwirkung.

Eine mögliche Sanierungspflicht führt zu einem hohen Investitionsbedarf für die betroffene Eigentümerschaft. Mittels Anreizen können Sanierungen anstatt Neubauten im Sinne der Eigentümerschaft attraktiver gemacht werden.

Damit die Ziele des Pariser Klimaübereinkommens erreicht werden können, braucht es auch Massnahmen bei der Bauweise. Dabei muss sich die Baupolitik auch auf die indirekten Emissionen des Bauens sowie der Geräteherstellung ausweiten. Zudem verfolgt das Luzerner Energiegesetz das langfristige Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft. Die Förderung von Sanierungen anstatt Neubauten ist hier von grosser Bedeutung. Immer mehr Architektinnen und Stadtplanern ist der Abriss-Trend ein Dorn im Auge. Vor allem aus Umwelt- und Klimaschutzgründen.