GRÜNE Luzern wollen AHV stärken und lehnen höheres Rentenalter ab
Die Mitglieder der GRÜNEN Luzern fassen am Dienstagabend die Parolen für die nationalen und kantonalen Abstimmungen vom 3. März. Die Kantonalpartei empfiehlt ein JA zur Initiative 13. AHV-Rente und dem Sonderkredit für die Erneuerung des Ausbildungszentrums Sempach. Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen lehnt die Mitgliederversammlung entschieden ab.

Die inhaltliche Klammer setzte Gastgeber Andreas Lustenberger, Geschäftsleitungsmitglied von Caritas Schweiz, mit einem Keynote zur Altersarmut in der Schweiz. «Die Armutsquote im Pensionsalter hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Frauen, Menschen ohne Schweizer Staatsbürgerschaft sowie Personen mit tiefer Bildung sind im Alter besonders von Armut gefährdet.»

Heidi Rebsamen, Zentralsekretärin Garanto der Gewerkschaft des Zollpersonals macht sich in ihrem Votum entsprechend stark für die Initiative für eine 13. AHV-Rente: «Eine Erhöhung der Rente ist aufgrund der Teuerung dringend notwendig und hilft älteren Menschen mit tiefem Einkommen unmittelbar. Die Menschen in der Schweiz sollen in Würde alt werden können.» Die Mitgliederversammlung fasste im Anschluss die JA-Parole für die Gewerkschaftsinitiative.
Klar NEIN sagen die grünen Mitglieder zur Renteninitiative der Jungfreisinnigen, welche das Pensionsalter auf 67 erhöhen will. Nationalrat Michael Töngi: «Die Erhöhung des Rentenalters verschärft die Ungerechtigkeiten in unserem Rentensystem weiter. Während Menschen mit gutem Einkommen bereits heute in Frühpension gehen können, reicht die Rente für viele Normalverdiener*innen mit der ordentlichen Pensionierung oft kaum aus.» Zudem seien ältere Arbeitnehmer heute schon besonders oft von Arbeitslosigkeit betroffen.

Abschliessend stellte Kantonsrat Gian Waldvogel geplante Gesamtsanierung des kantonalen Ausbildungszentrums Sempach vor. «Dank der Erneuerung des Ausbildungszentrums Sempach kann der Kanton Luzern zukünftig Zivilschutz und weitere Blaulichtorganisationen in zeitgemässer Infrastruktur ausbilden. Eine wichtige Investition in die Krisenfestigkeit des Kantons – besonders im Hinblick auf die zunehmende Klimakrise mit mehr Extremwetterereignissen.» Die Mitglieder fassten die JA-Parole für den Sonderkredit in Höhe von 30 Millionen Franken.